Feuerschiff BORKUMRIFF als Nationalpark-Botschafter zu Gast auf Helgoland

23. September 2014

Seine ausgesprochene Hochseetauglichkeit brauchte die BORKUMRIFF gar nicht mal unter Beweis stellen, denn die Fahrt innerhalb der Küstenverkehrszone war fast frei von Seegang. Gegen acht Uhr morgens lag Juist querab und auf Höhe Norderney kreuzten die Kapitäne Gerd Förtsch und Klaas Weber das Verkehrstrennungsgebiet. "Dicken Pötten" auf Reede liegend kam man ganz nah und fast unmerklich zeichneten sich am Horizont die roten Felskonturen Helgolands ab, das um 16:30 Uhr erreicht wurde. Unter der Führung des Feuerschiff-Fördervereins waren neben der ehrenamtlichen Crew und des Nationalpark-Teams auch offizielle Vertreter von Borkum und der Partnergemeinde Eemsmond dabei, genauso wie begeisterte Traditionsschiffs-Liebhaber und Medienvertreter der regionalen Presse und des NDR-Fernsehens. Mit von der Partie war ein offizieller Auftrag als mobiler Botschafter für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und das UNESCO-Weltnaturerbe. Die Offshore-Windenergie wurde in diesem Zusammenhang zum beherrschenden Thema, denn beiden Inseln Borkum und Helgoland stellt sich die Frage, wie sie sich zu dieser Form der Erneuerbaren Energien stellen. Die Gratwanderung zwischen wirtschaftlicher Partizipation und dem Erhalt der ökologischen Grundlagen war denn auch Inhalt eines konstruktiv-kritischen Frühstücksdialogs unter dem Titel "Offshore-Wind meets Meer-Natur". Unterschiedliche Positionen hierzu traten deutlich zu Tage. Unmittelbar im Vorfeld tagte auf Helgoland das Symposium "Wirtschaftsforum Offshore Helgoland". So waren dann neben der Borkumer Delegation auch der Helgoländer Bürgermeister und der Tourismusdirektor mit am Diskussionstisch, genauso wie Vertreter der Offshore-Wirtschaftslobby, des Nationalparks sowie der Naturschutzverbände NABU und Verein Jordsand. Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm vor Ort stand den BORKUMRIFF-Reisenden, den Helgoländern und Inselbesuchern gleichermaßen offen, darunter ein geselliges Open-ship mit Kulinarik und Informationen zu Natur und Technik, naturkundliche Vorträge an Bord sowie zwei hochkarätige Exkursionen zu den herausragenden wissenschaftlichen Einrichtungen auf Helgoland. Am Freitag, den 5.9. öffnete zunächst Dr. Jan Beermann die Tür zum Ökolabor des Alfred-Wegener-Instituts und informierte über das hier angesiedelte Hummerprojekt, bei dem im Labor aufgewachsene Hummer am Windpark Riffgatt ausgewildert werden. Am Samstag folgte ein Besuch der Vogelwarte Helgoland und dessen Fanggarten unter der Leitung von Dr. Jochen Dierschke, einem der versiertesten Ornithologen Deutschlands. Eine Mitarbeiterin vom Verein Jordsand führte noch zum Lummenfelsen, auf dem die dort ansässige Kolonie der Basstölpel aus nächster Nähe beim Aufziehen der Jungen zu bestaunen war. Am Sonntag auf der Rückreise von Helgoland kam man dann dem nur 15 km vor Borkum gelegenen Windpark Riffgatt ganz nahe, um den sich noch am Tag zuvor die Diskussionen beim Frühstücksdialog rankten. Die Heimatinsel Borkum schon vor Augen bedeutete die Begegnung mit dem Feuerschiff Elbe 1 auf der Westerems gegen 18:30 Uhr die Krönung einer rundum gelungenen Seereise. Das Nationalpark-Feuerschiff wird finanziell vom Land Niedersachsen gefördert. Betreiber ist eine Trägergemeinschaft aus Stadt Borkum, Förderverein Feuerschiff BORKUMRIFF, WWF und NABU Niedersachsen. Als eine der großen Besucherattraktion Borkums kann das Nationalpark-Feuerschiff im Inselhafen besichtigt werden. Näheres zu Öffnungszeiten, Schiffsführungen und naturkundlichen Exkursionen ist online unter www.nationalparkschiff-borkum.de verfügbar.