Veranstaltungsreihe zur Sonderausstellung „Der Langwarder Groden im Wechsel der GeZeiten“

14. Juni 2023

Seit dem 02. April ist im Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel die Sonderaustellung „Der Langwarder Groden im Wechsel der GeZeiten“ zu sehen. Sie zeigt die lange und wechselhafte Geschichte des Langwarder Grodens.

Zu dieser Sonderausstellung bietet das Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel in den nächsten Monaten ein vielfältiges Rahmenprogramm an.

Ein Highlight des Rahmenprogramms ist der Vortrag „Von der Wurt zur Deichöffnung - Siedlungs- und Landschaftsentwicklung zwischen Seeverns und dem Langwarder Groden“ am Donnerstag, 22. Juni von 19.00 bis 20.30Uhr. Der Vortrag wird gehalten von Frau Dr. Annette Siegmüller, Sachgebietsleiterin Marschen- und Landschaftsarchäologie beim Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung (NIhK). Vorgestellt wird in dem Vortrag die besondere Besiedlungsgeschichte der Region, ihre Erforschung und die stete Wechselwirkung zwischen dem Meer und dem Menschen, die auch in einem im Spätsommer startenden neuen Forschungsprojekt am NIhK erforscht werden soll.  

Am Freitag, 23. Juni findet als weiteres Highlight von 15 bis 18.30 Uhr der Kurs „Malen im Langwarder Groden“ mit Ina Korter statt. Der Langwarder Groden bietet eine ganze Reihe von reizvollen Motiven. Die Teilnehmer:innen schauen genau hin, suchen sich ein Motiv, skizzieren  und setzen es dann in Farbe um. Es wird mit Acryl- oder mit Pastellfarben gemalt.

Wer sich über den Langwarder Groden informieren und viel Spanendes über die Arbeit von Rangerin Annelie Hedden erfahren möchte kommt in die Veranstaltung „Mit der Rangerin durch den Groden“. Diese Veranstaltung wird ab dem 28.06. an jedem Mittwoch im Juli und August von 10.00 bis 11.30Uhr angeboten. Die Veranstaltungen am 12.7. und am 16.8. entfallen.

Vom 25. Juli bis zum 12. September werden zudem an jedem Dienstag, von 15.00 bis 16.30Uhr Führungen durch den Langwarder Groden angeboten. Wer den Wechsel von Ebbe und Flut und die Entstehung einer Salzwiese hautnah miterleben möchte ist in dieser Führung gut aufgehoben. Mit etwas Glück werden die Teilnehmer*innen von den knisternden Schlickkrebsen oder einem neugierigen Seehund begrüßt.

Am 21.09. findet ein weiterer spannender Vortrag mit dem Thema „Keramik, Glas und Holz – das Fundmaterial aus dem Langwarder Groden statt.“ Die Referentin Rebekka Pohl untersucht am Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung für ihre Doktorarbeit die archäologischen Fundstücke aus dem Langwarder Groden. Sie stellt in ihrem Vortrag die Ergebnisse vor und zeigt aus welchen Materialien die Fundstücke angefertigt wurden, woher diese stammen (Provenienz) und wie die Fundstücke datiert werden können. Ein Teil dieser Fundstücke ist in der Sonderausstellung zu sehen.

Für alle Veranstaltungen ist eine Anmeldung bis spätestens 17 Uhr am Vortag unter 04733-8517 oder info@museum-fedderwardersiel.de erforderlich.

Hintergrund Sonderausstellung LW Groden: Im Mittelalter besiedelt, später landwirtschaftliche Nutzfläche, heute Naturparadies, Forschungsobjekt und Touristenattraktion Die Sonderausstellung zeigt die lange und wechselhafte Geschichte des Langwarder Groden.

Inhaltlich geht die Sonderausstellung auf die geschichtliche Nutzung des Grodens, dem Langwarder Groden als Ausgleichsfläche für verschiedene Bauvorhaben sowie die Entwicklung der Natur im Langwarder Groden nach Deichöffnung mit den aktuellsten Kartierungsberichten, aktuellen Forschungsvorhaben  und der Vorstellung einzelner dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten ein.

Die Themen werden mit Exponaten wie z.B. archäologischen Ausgrabungsstücken, Deichbauwerkzeugen aus den 1930er Jahren, naturkundlichen Präparaten sowie Fotos und Videos veranschaulicht. Mit Hilfe von Karteikästen und in einer Leseecke könnt ihr die vorgestellten Themen noch weiter vertiefen.

Ein Wellenkanal und ein Mitmachtisch mit Mal- und Bastelangeboten macht die Ausstellung auch für Kinder erlebbar.

Hintergrund Vortrag Dr. Siegmüller: Das nördliche Butjadingen ist mit einem Alter von wohl weniger als 2000 Jahren einer der jüngsten Festlandsbereiche Deutschlands. Zugleich besitzt es eine vielfältige und durch viele Innovationen geformte Siedlungsgeschichte, die immer auch sehr stark durch das Meer beeinflusst war.

Bis heute prägend für die Besiedlungsstruktur sind die Wurtensiedlungen, die zumeist auf verschiedenen Strandwällen errichtet wurden. Dabei wurde durch Sedimentation neu entstehendes Land schnell besiedelt und wirtschaftlich erschlossen. Diese Wurten bilden schon seit nahezu hundert Jahren einen wichtigen Schwerpunkt der Forschung und geben durch ihre besonders guten Erhaltungsbedingungen einen selten detaillierten Einblick in das Leben im ersten nachchristlichen Jahrtausend.

Schließlich änderte sich die Strategie sich vor dem Wasser zu schützen und es wurden Deiche gebaut, durch die auch die Landschaftsgenese grundlegend verändert wurde. Über Jahrhunderte hinweg prägte nun dieser Schutzwall, sein Ausbau und seine Verteidigung das Leben. Im Langwarder Groden schließlich wurde ein weiterer Schritt gegangen und als vorerst letzter, jüngster Schritt der bewussten Steuerung der Landschaftsgenese durch den Menschen einer dieser Deiche wieder geöffnet.

Vorgestellt wird in dem Vortrag die besondere Besiedlungsgeschichte der Region, ihre Erforschung und die stete Wechselwirkung zwischen dem Meer und dem Menschen, die auch in einem im Spätsommer startenden neuen Forschungsprojekt am NIhK erforscht werden soll.  

Weitere Details und aktuelle Informationen zu den angebotenen Veranstaltungen sind im Internet unter www.nationalparkhaus-wattenmeer.de/fedderwardersiel zu finden.

Kontakt:

Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel

Christopher Dibke & Dr. Anika Seyfferth (Hausleitung)

Am Hafen 4

26969 Butjadingen

Tel.: 04733/8517