Wir heizen mit Strom
Was sich zunächst unzeitgemäß und wenig energiesparend anhört, ist das Ergebnis langer Berechnungen und Planungen zur energetischen und ökologischen Positionierung unseres Hauses.
Ziel war es, dass das Watt Welten Besucherzentrum Vorbild in puncto Energiesparen, Nutzung erneuerbarer Energien und Nachhaltigkeit ist.
Das entwickelte Gebäudekonzept ruht dabei auf den folgenden drei Säulen:
Energie sparen
Das Gebäude ist mit einem um etwa 30% höheren Wärmedämmstandard als das Referenzgebäude der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2013 konzipiert. Der Energieverbrauch zum Heizen verringert sich entsprechend.
Der elektrische Verbrauch wird auf ein Minimum reduziert. Die Ausstellungsbeleuchtung erfolgt mit energiesparenden LED-Spots. Alle weiteren elektrischen Verbraucher sind Energiespargeräte.
Zur Lüftung wird ein Low-Tech Konzept verfolgt: Wir setzen schlicht auf Fensterlüftung und verzichten auf aufwändige Lüftungs- und Steuerungstechnik. Ein Sensor meldet hohe CO²-Werte in den Ausstellungsräumen, so dass die Lüftungsklappen - je nach Wind und Wetter - per Handbedienung geöffnet werden können.
Einsatz erneuerbarer Energien
Die Wärmeerzeugung im Gebäude erfolgt vollständig über eine Wärmepumpe, die sich aus dem unter dem Ausstellungsraum liegenden Erdkollektor sowie der Abwärme der Ausstellungsserver und der Aquarienkühlung speist. Da die Heizung über die elektrisch betriebene Wärmepumpe läuft, beträgt der regenerative Anteil des Heizenergiebedarfs 100%!
Im Sommer wird über die Fußbodenheizung gekühlt. Die Kälte wird durch den Erdkollektor erzeugt und mit einer entsprechenden Programmierung der Wärmepumpe ins Verteilnetz gegeben.
Zusätzlich wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert. Prognostiziert ist ein Ertrag von 23.000 KWh/a. Damit können übers Jahr gesehen mehr als 25% des elektrischen Verbrauches des gesamten Hauses gedeckt werden.
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit lässt sich durch den Einsatz ökologischer Baumaterialien mit geringem Primärenergie-Input erzielen oder auch durch den Einsatz von langlebigen Materialien, die einen höheren Primärenergie-Input durch Langlebigkeit wettmachen. So steht die Holzfassade für eine fast CO2-neutrale Fassadenbekleidung. Alle eingesetzten Materialien – drinnen wie draußen – wurden hinsichtlich ihrer Ökobilanz, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit geprüft.
Materialentscheidungen wurden auch vor dem Hintergrund von Instandhaltung, Rückbau, Trennung und Verwertung getroffen.
Bei der Gebäudekonzeption wurde auf den thermischen und akustischen Komfort Wert gelegt. Die hochwärmegedämmte Fassade erzeugt im Zusammenspiel mit der Fußbodenheizung der Ausstellungsräume ein angenehmes Raumklima. Die Akustikdecke in den Ausstellungsräumen ermöglicht einen ruhigen Ausstellungsbesuch.